Tanzen mit Bauchgefühl

Man sieht mehrere Musikboxen, draußen, mit Natur und einer Steinstatue im Hintergrund

„Das war ja laut gestern.”
„Ja, stimmt, wir mussten dort auch auf dem Heimweg lang fahren. Da ist ja richtig was los gewesen.”,
hören wir ein Gespräch, als wir den Raum am zweiten Tag des Vorbereitungskurses für die Geburt betreten. Für uns war das Teil eines ganz besonderen Erlebnisses – Tanzen in der Schwangerschaft.

Man sieht mehrere Musikboxen, draußen, mit Natur und einer Steinstatue im Hintergrund
Foto von Christer Lässmann auf Unsplash

Wir – mein Mann und ich und Baby in meinem Bauch – hatten uns gestern nach dem ersten Kurstag in der Praxis der Hebamme beeilt um genau zu dieser benannten Lautstärke zu kommen. Zugegebenermaßen war es manchmal wirklich laut.

Dann bin ich weiter nach hinten gegangen, habe eine zusätzliche Jacke über meinem Bauch verschlossen, ihn mit meinen Händen abgeschirmt und Kontakt nach innen aufgenommen um abzuschätzen, wie es das Baby empfindet.

Ich mag den Kontakt, den ich zu ihm habe, so sehr. Jetzt in den letzten Monaten der Schwangerschaft kann man klar unterscheiden, ob er sich dreht und bewegt, um eine andere Position einzunehmen oder aber um besser lauschen zu können was da im Außen vor sich geht. Wir gehen immer noch gerne weg und freuen uns dabei gemeinsam auf den Moment, wenn unser Kind dann irgendwann auf der Tanzfläche in unseren Armen das erste Mal mit mir zur Musik wippt.

Musik als Verbindung

Mein Mann und ich haben uns beim Tanzen, bei einer Musikveranstaltung, kennengelernt. Man kann es wohl durchaus als wichtigen Teil unseres Lebens bezeichnen, Konzerte und Festivals zu besuchen, mit Freunden bei Raves in der Natur zu tanzen oder auch einfach nur mit lauter Musik durch Berlin mit dem Fahrrad zu fahren.

Nun haben wir immer einen neuen überaus wichtigen Teil unseres neuen Lebensabschnitts dabei, der erst nur so groß wie ein Samenkorn war, doch voll von enormen Hoffnungen und Träumen. Und nun eben schon ein kleines Baby im Bauch, das seine eigenen Vorlieben, was Geräusche angeht, zu entwickeln scheint.

Es ist schön zu spüren, dass das Leben weitergeht und in Verbindung zu gehen – mit jedem Schritt, jedem Klang, jedem neuen Gefühl und dass wir bereit sind, es gemeinsam zu erleben, mit allem, was dazugehört. 

Unterwegs in neuem Rhythmus

Man hört und liest ja immer, dass ab der 20. Schwangerschaftswoche das ungeborene Kind im Bauch laut wissenschaftlichen Erkenntnissen von Mutter Natur mit dem Hörsinn ausgestattet wird.

So früh habe ich persönlich noch nichts gemerkt, doch schon ein paar Wochen später reagierte das Baby in mir deutlich auf Rhythmen, auf mein Singen und lautere Töne im Außen und auf Tanzen in der Schwangerschaft.

Der Alltag verändert sich, wir sind voll und ganz auf dieses kleine Wesen fokussiert, das bald unser Leben bereichern wird. Doch unsere Verbindung zur Musik, zur Bewegung bleibt mit dem stetigen Wachsen unseres Kindes erhalten. Alles wächst und verändert sich mit, mein Körper, meine Zukunftsvisionen und mein Bewusstsein für die Musik – mal lauter, mal leiser, doch immer in einem gemeinsamen Rhythmus.

Tanzen in der Schwangerschaft vor einer erleuchteten Bühne mit Publikum, draußen.
KI generiertes Bild, erstellt mit Unterstützung von OpenAI.

Tanzen zu dritt

Mir tun weiterhin Veranstaltungen wie dieser Rave gegen die geplante Autobahn, um den es sich an dem Wochenende, an dem der Geburtsvorbereitungskurs stattfand, handelte, gut. Wir bewegen uns zusammen durch Bässe und Bauchtritte, durch Lachen und Lauschen – bis wir irgendwann zu dritt tanzen.

Uns ist die Sicherheit und die Geborgenheit unseres ungeborenen Kindes dabei sehr wichtig und so ist es mitunter schon ein kleiner Hindernislauf dem Qualm von Zigaretten oder angetrunkenen Menschen auszuweichen und Umwege, die sonst nicht nötig waren, in Kauf zu nehmen. Doch schließlich soll man sich in der Schwangerschaft ja weiterhin viel bewegen, oder?

So tanzen wir also weiter in der Schwangerschaft – mal mitten im Trubel, mal ganz bei uns.
Immer mit dem Wissen, dass wir schon längst zu dritt unterwegs sind.

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