„Bitte aufsetzen“, bellte mich die Krankenschwester gleich zur Begrüßung auf der Wochenbettstation unfreundlich an und reckte mir eine FFP2-Maske entgegen. Frisch aus dem Kreißsaal durfte ich nun wieder Maskenluft atmen. Willkommen auf der Wöchnerinnenstation!
Category: Alisa (Seite 3)
Alisa ist 39 Jahre alt als sie zum ersten Mal Mutter wird. Fünf Jahre später bekommt sie ihr zweites Kind. Hier berichtet sie über ihren Kinderwunsch und ihre Schwangerschaft als „Spätgebärende“, die Vor- und Nachteile älterer Mütter und den ganz normalen Alltagswahnsinn mit Baby und Vorschulkind.
Geburt mit Hindernissen
Gegen drei Uhr nachts stellte die Hebamme fest, dass meine Körpertemperatur angestiegen war. Die Öffnung der Fruchtblase hatte eine Infektion verursacht, früher als erwartet. Doch das verabreichte Antibiotikum schien nicht zu wirken. Nur kurze Zeit später stieg meine Temperatur erneut an – ein unvorhergesehenes Hindernis.
Mit Leichtigkeit in die zweite Geburt: Wehen und wertvolle Pausen
Nachdem bei mir die Geburt durch Öffnung der Fruchtblase eingeleitet worden war, sollte ich herumlaufen, um die Wehen in Gang zu bringen. Motiviert spazierte ich mit meinem Freund an meiner Seite über das Klinikgelände. Richtige Wehen hatte ich noch nicht. Es zog und zwickte nur ein bisschen im Unterleib, und ich konnte mich noch gut unterhalten.
Geburtseinleitung vor dem errechneten Termin
Je mehr das Wochenende verstrich, desto sicherer wurde ich mir, dass ich die Geburt am Montag nicht einleiten lassen würde. Einerseits fühlte ich mich noch nicht bereit dafür, andererseits fiel der Montag auch noch auf den 13. Wenn das Baby sich ausgerechnet an diesem Tag entschieden hätte zu kommen, hätte es wohl meine Glückszahl werden können. Doch ich wollte diese Entscheidung nicht selbst treffen.
Vaterfreuden: Papablick auf die Geburt
Eine Geburt gehört zu den Momenten Leben, die sich tief in unsere Erinnerung einbrennen. So erging es mir auch bei den Entbindungen meiner beiden Töchter. Jede für sich war ein einzigartiges Erlebnis, das mich als Vater auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnahm.
Der richtige Dreh: Die äußere Wendung
Meine Zeit im Mutterschutz hatte ich mir anders vorgestellt – entspannter. Als freiberufliche Texterin hatte ich noch ein Projekt zu beenden. Wochenlang hatte ich auf die Freigabe eines Textes gedrängt und war immer wieder vertröstet worden. Nun, pünktlich zum Mutterschutz, trudelte dieser endlich ein. Neben den bürokratischen Vorbereitungen für die Ankunft unseres Babys wie dem Antrag auf Elterngeld, gab es auch noch vieles andere zu erledigen.
Eine unerwartete Wendung
Eine Woche nach Beginn meines Mutterschutzes meldete ich mich im Krankenhaus zur Geburt an. Beim Ultraschall wurde mir mitgeteilt, dass der Fötus sehr groß sei und möglicherweise, spätestens aber am errechneten Geburtstermin (ET), eingeleitet werden soll. Sicherlich lag dies auch in meinem Alter begründet. Meine erste Tochter, die ich mit 39 Jahren auf die Welt brachte, hatte knapp zwei Wochen auf sich warten lassen.
Junge oder Mädchen?
Unser erstes Kind war ein Überraschungspaket. Ich wollte mir sein Geschlecht nicht vor der Geburt verraten lassen. Ob Mädchen oder Junge – es war mir völlig egal. Auch wenn diese Entscheidung auf viel Unverständnis stieß. „Ich könnte es das ja nicht so lange aushalten. Ich wäre viel zu neugierig“, bekam ich oft zu hören. Für mich zählte nur, dass die Schwangerschaft intakt und das Baby gesund war.
Mein Freund hätte das Geschlecht des Babys gern schon vor seiner Geburt erfahren.
Baby on Board: Reisen in der Schwangerschaft
Verreisen und dabei fremde Länder und Kulturen zu erleben, ist meine große Leidenschaft. Ich habe nie eingesehen, warum sich das nicht auch während der Schwangerschaft oder später mit Baby realisieren lassen sollte – vorausgesetzt, alles ist medizinisch in Ordnung. In meiner ersten Schwangerschaft fuhren wir direkt nach dem ersten Ultraschall beim Frauenarzt ins Allgäu. Obwohl es nur zwei Tage über meinem 39. Geburtstag waren, werde ich diese kurze Reise nie vergessen. Am Tag der Abreise hatte ich zum ersten Mal unser Baby gesehen – eine winzige kleine Bohne mit einem schlagenden Herzen in der neunten Schwangerschaftswoche.
Aus Sicht des Papas
Als Väter stehen wir oft im Hintergrund, während unsere Frauen die Hauptrolle bei der Schwangerschaft spielen. Aber das bedeutet nicht, dass wir weniger fühlen oder weniger involviert sind.