Rückbildung nach der Geburt

geöffnete rosa Lotus-Blüte vor einem Hintergrund aus warmem Licht

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Früher dachte ich, Rückbildungkurse seien einfach „Sport nach der Geburt“. Heute weiß ich, dass es um viel mehr geht: Um Achtsamkeit, Körperbewusstsein und Selbstliebe. Es geht darum seinen Körper und sich selbst nach der Schwangerschaft mit Dankbarkeit anstelle von Druck zu begegnen.

Mein Körper hat ein kleines Wunder geschaffen und dafür bin ich unglaublich dankbar. Im Kurs lerne ich, ihm wieder neue Kraft zuzutrauen und sanft, Schritt für Schritt in mein neues Selbst als Mutter hineinzufinden. Durch gezieltes Beckenbodentraining spüre ich, wie die innere Stärke langsam zurückkommt. Und mit jeder Bewegung wächst auch mein Selbstvertrauen.

geöffnete rosa Lotus-Blüte vor einem Hintergrund aus warmem Licht
Foto von Saffu auf Unsplash

Warum Rückbildung so wichtig ist

Nach der Geburt verändert sich nicht nur das Leben – auch der Körper fühlt sich durch die zurückliegende Schwangerschaft sehr anders an. Weicher, weiter, ein bisschen aus der Balance, nachdem man mit Baby im Bauch so viel schwerer gewesen war. Die Muskeln sind lockerer, der Beckenboden hat Schwerstarbeit geleistet und die eigene Energie schwankt zwischen Hochgefühl und Erschöpfung. Genau hier setzt der Rückbildungskurs nach der Schwangerschaft, welcher von Hebammen empfohlen wird, an. Er hilft dabei, die Muskulatur sanft wieder aufzubauen, das Körpergefühl zu stärken und Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Beckenbodenschwäche vorzubeugen. Doch für mich ist der Kurs nach mehreren Wochen viel mehr als ein reines Beckenbodentraining – er ist jetzt meine kleine Auszeit im Mama-Alltag. Jetzt wo ich nach der Geburt wieder meine eigenen Füße im stehen sehen kann, genieße ich es sehr auch wieder andere Frauen und mich selbst aus neuer Perspektive zu sehen.

Rückbildungskurs mit Baby – oder bewusst ohne

Ich nutze die Zeit für mich, meinen Körper und für mein Baby. Ich finde es wunderbar, dass ich mein Baby in den Kurs mitnehmen kann. So bleibe ich flexibel und kann an den Stunden teilnehmen, ohne ständig nach Betreuung suchen zu müssen. Oft liegt mein Kleiner friedlich neben mir, beobachtet die Menschen um ihn herum oder schläft entspannt ein, während ich meinen Körper bewege.

Aber manchmal entscheide ich mich bewusst dafür, ohne mein Baby zum Rückbildungskurs zu gehen. Dann vermisse ich ihn zwar, aber diese Zeit nur für mich ist wie ein tiefer Atemzug zwischen den oft so langen Tagen. Für eine Stunde kein Multitasking – einfach ankommen, durchatmen, spüren. Diese zwei Varianten als Optionen zu haben – Rückbildung mit oder ohne Baby – sind für mich die perfekte Balance zwischen Nähe und Selbstfürsorge.

Direkt bevor ich zum Kurs hochgehe, stille ich den Kleinen unten noch einmal lange und dann ist er froh und satt und ich kann ihn sorglos für eine Stunde in die liebevolle Fürsorge seiner Familie übergeben. Ich wusste erst gar nicht ob das geht, also ob mein Kind eine Stunde, lang ohne gestillt zu werden oder die gewohnte Nähe zu mir, zufrieden sein wird. Doch mein Vater und sein Papa, die für ihn da waren, berichten immer nur von einem vor sich hinstrahlenden oder friedlich schlafenden Baby.

Falls etwas wäre, bin ich nur einen Anruf entfernt und kann sofort wieder kommen oder sie würden den Kleinen doch zu mir hoch in den Kurs bringen. Die meisten der anderen Mütter machen es ebenso – mal mit, mal ohne Baby. Bevor der Kurs losgeht sieht man etliche Partner mit Kinderwagen oder Trage vor der Tür die sich auf den Weg machen das Baby mal ganz für sich zu haben, während die Mamas im Rückbildungskurs sind.

Austausch mit anderen Müttern

Ein weiterer, oft unterschätzter Teil des Rückbildungskurses ist der Kontakt zu anderen Müttern, den ich im Mama-Alltag als sehr wertvoll empfinde. Vor und nach den Übungen reden wir über Schlaf, Stillen, das erste Lächeln und darüber, wie herausfordernd, aber auch wunderschön das Muttersein ist. Eine Hebamme leitet den Kurs und ist immer an unserer Seite falls wir Fragen oder Sorgen haben sollten und sie regt uns gezielt dazu an aufeinander zuzugehen, gibt Raum zum Austausch.

Diese Gespräche tun gut. Sie erinnern mich daran, dass ich nicht allein bin. Aus manchem Plausch können erste Spaziergang-Freundschaften entstehen – Mamas, mit denen man sich versteht, ohne viel erklären zu müssen, da man sich in der selben Lebensphase befindet und man geht bei schönem Wetter gemeinsam durch einen Berliner Park spazieren.

Rückbildung als Selbstfürsorge

Rückbildung bedeutet für mich Selbstfürsorge. Es geht nicht darum, „wieder in Form zu kommen“, sondern darum, sich selbst wieder zu begegnen – körperlich, seelisch und emotional.

Ich habe gelernt, dass Selbstfürsorge essenziell und nichts Egoistisches ist. Wenn ich mir diese Stunde pro Woche gönne, bin ich danach ruhiger, ausgeglichener, empfinde mich selbst als emphatischer und präsenter – für mich, mein Baby und meine Familie.

Ein Rückbildungskurs nach der Geburt ist keine Pflichtübung, sondern eine Einladung, sich selbst etwas Gutes zu tun. Ob mit oder ohne Baby – Hauptsache, du nimmst dir Zeit für dich. Du wirst merken, wie gut es tut, wieder bewusst zu atmen, sich zu bewegen und mit anderen Müttern in Verbindung zu kommen. Es ist ein kleiner Schritt, der Großes bewirken kann – für deinen Körper, dein Wohlbefinden und dein neues Leben als Mama.

Ein Leben lang Mama

Mein Fazit ist also, dass Rückbildungskurse nach der Geburt sehr viel mehr als Training sind. Warte also nicht, bis du „Zeit hast“. Die perfekte Zeit gibt es im Mama-Alltag selten. Melde dich und dein Baby nach Absprache mit einer Hebamme zu einem Rückbildungskurs an, gönn dir diese kleine Auszeit und erinnere dich daran, dass du selbst wichtig bist.

Nur wenn es dir gut geht, geht es auch deinem Baby gut. Der Papa ist keine Begleitperson, kein Babysitter, sondern ein gleichwertiges Elternteil, das auch seine ganz eigene Bindung zu seinem Kind aufbauen darf und dem man das meiner Meinung nach auch mit gutem Gewissen zutrauen sollte.

Kümmert euch alle umeinander als Familie – sodass ihr auch in 20 Jahren gemeinsam tolle Unternehmungen starten könnt, ohne dass du an Blasenschwäche leidest. Du bist jetzt dein Leben lang Mama und dein Kind braucht dich fit und gesund und ausgeglichen.

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