Juhu, der dritte Monat! Die Schallmauer ist durchbrochen und jetzt kann ich’s endlich erzählen. Meine Eltern, meine Schwester und meine drei besten Freundinnen wissen bereits, dass ich schwanger bin. Jetzt war es an der Zeit, den Chef und unseren Freundeskreis einzuweihen. Diese Woche durfte ich diese wunderbare Aufgabe erledigen. Und wisst ihr was? Ich hab es genauso gemacht wie ich es mir von meinen Freundinnen gewünscht hätte. Ich weiß nämlich aus der Zeit als Nicht-Schwangere mit jahrenlangen Kinderwunsch ganz genau, was nervt.
Uns geht es fantastisch!
Leopold ist jetzt 6 Wochen und 5 Tage alt. Schon? Wo ist nur die Zeit geblieben? Und kein Tag war schlecht. Wirklich. Bin selbst ganz erstaunt. Gerade ich, die so viel Angst vor dem ‚Kinder kriegen‘ hatte. Aber so ist es ja meistens… Ich kann mir gerade nichts schöneres vorstellen und genieße jeden Augenblick.
11. Woche: Ich werd schon dick
Unfassbar. Ich bin kurz vor Beginn der 12. Woche und ich bekomme ein Bäuchlein. Meine einzige Kollegin, die eingeweiht ist, lacht sich schon kaputt. „Das kannst du nicht mehr verbergen“, meint sie. Die Hosen kneifen und ich muss mir bei mancher Jeans schon mit einem Haarband den obersten Knopf zusammenbinden. Meine Frauenärztin erzählte mir schon, dass der Fundusstand bei Zwillingsschwangeren anders ist als bei einer Einlingsschwangerschaft.
Lustig, zwei Worte, die ich in meinem Leben noch nie gehört habe. Herzlich Willkommen in der Welt der Schwangeren….
Ein guter Tag, um auf die Welt zu kommen
40 +6 – das heißt, alle paar Tage zum Frauenarzt oder ins Geburtshaus tigern, Pipi ins Becherchen und ran ans CTG. Im Geburtshaus fand ich das super entspannt. Aufs Bett gekuschelt lag ich da und konnte ein wenig vor mich hindösen. Beim Frauenarzt dagegen kam dauernd jemand zur Tür herein, um etwas zu holen, auf den Schreiber zu schauen oder weil er sich in der Tür geirrt hatte, und die “Chaiselongue” auf der ich hatte Platz nehmen dürfen war so unbequem, dass ich kaum ruhig liegen konnte – das Baby dafür schlief seelenruhig im Bauch.
Stillen im Winterwunderland
Es weihnachtet sehr und alle wollen nur das Eine. Über den Christkindlmarkt laufen und Glühwein trinken. Glühwein war noch nie so wirklich mein Getränk, nachdem ich mir mal als Jugendliche ein Gläschen zu viel gegönnt habe. Aber ein Jagertee würde ja auch gehen. Oder heißer Caipi. Oder, wie in meinem Fall, Kinderpunsch.
Frauenarzt: Termine, Termine
Eine Zwillingsschwangerschaft scheint nicht so easy zu sein. Ich wurde nun ja von der Kinderwunschklinik wieder zurück an meine Frauenärztin überwiesen und die macht jetzt schon ziemlich Stress. Wir haben die Termine für die nächsten Monate bereits im voraus festgelegt und zwar alle zwei Wochen. Der Grund: Doppelte Risikoschwangerschaft und um eine Hebamme soll ich mich auch schon kümmern… Echt jetzt!? Und dann wurde ich eines Besseren belehrt.
Wie soll man das vorher schon wissen?
Heute morgen saß ich gemütlich ein einem Café. Mittlerweile habe ich Latte Macchiato für mein schwangerschaftliches Ich entdeckt. Schmeckt nach Kaffee aber doch leichter und cremiger, aber der – sonst so wohltuende – Kaffeegeruch vermiest mir den Genuss nicht. Am Nebentisch gaben sich verschiedenste Grüppchen und Paare die Stühle in die Hand. Ganz zum Schluß zwei Frauen, offensichtlich Arbeitskolleginnen, die sich zu Tee und Prosecco trafen – um auf das kleine Baby im Arm der einen anzustoßen. Die Unterhaltung kreiste um die Arbeit: Wie abgefahren die Weihnachtsfeier wieder sein würde, der neueste Tratsch im Team und wie herzlich sich die Vorgesetzten doch vor dem Mutterschutz verabschiedeten hatten und wie sehr sie sich schon auf ein Wiedersehen freuen würden.
Der Alltag kehrt ein
Langsam spielt sich alles ein. Wir sind ein ziemlich gutes Team, muss ich sagen. Alles klappt hervorragend. Mein Freund konnte sich nicht frei nehmen. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, ist in der Bäckerei die Hölle los und deswegen bin ich Nachts ganz alleine. Aber das macht mir nicht wirklich was aus.
Warten auf das Christkind…?
Nein, ein Christkind wird es tatsächlich nicht werden. Aber ein unerwarteter Nikolaus, oder noch ein wenig später. Bei unserer “Auswahl” an möglichen ETs wäre theoretisch ein “normaler” Geburtstag zwischen dem 7.11 und dem 23.12. möglich. Zwischen meiner Rechnung, Frühsono, Erstkorrektur und großer Ultraschall lagen im Endeffekt tatsächlich 2 ganze Wochen. Die Termine im Mutterpass immer wieder korrigiert und kommentiert.
Weihnachtsfeier, was nun?
Puh, das war echt eine blöde Situation: Wir hatten diese Woche unsere Firmen-Weihnachtsfeier und ich musste ganz schön tricksen. Bei uns arbeiten 80 % Mädels und die haben echt feine Antennen. Wenn man da nicht mittrinkt, wird dir sofort eine Schwangerschaft unterstellt. Ich bin aber erst in der neunten Woche. Zu früh also, um darüber zu sprechen. Aber ich hatte eine echt gute Idee, wie ich aus der Nummer rauskam.